Berliner Bezirksbürgermeister haben bei Weitem nicht soviel Gestaltungsspielraum wie Bürgermeisterinnen normaler Kommunen. Dennoch machen die Personen einen Unterschied in der Art, wie wir die Verwaltung führen, das Bezirksamtskollegium leiten, mit der BVV zusammenarbeiten und in die Öffentlichkeit hineinwirken, nicht zuletzt auch in der Summe der vielen kleinsten Entscheidungen, die wir täglich treffen müssen.
Bei der unüberschaubaren Fülle von Themen, die im Bezirk bewegt werden, muss ich in meiner Arbeit immer neu abwägen, wohin ich genauer schaue, worin ich meine begrenzte Energie stecke, welche Themen ich länger begleite, wo ich was laufen lassen kann, weil die Strukturen gut aufgestellt sind. Dazu muss man auch wissen, dass die Stadträte fachlich eigenständig agieren & ich Ihnen gegenüber nicht weisungsberechtigt bin. Das Meiste muss daher mit persönlicher und fachlicher Autorität in wertschätzender Art kommuniziert werden. Nur so kann ich überzeugen. Das gelingt mal besser, manchmal beiße ich auf Granit. Wir bleiben ja doch Mitglieder unterschiedlicher Parteien. Gegenüber den Mitarbeitenden der Verwaltung werbe ich dafür, die Grenzen der eigenen Verantwortung für das Gelingen bezirklichen Handelns nicht an der eigenen Zuständigkeit zu ziehen. Ich befördere projektorientiertes Arbeiten und ermuntere zu produktivem Widerspruch und flachen Hierarchien. Gegenüber dem Senat versuche ich, die Interessen Pankows selbstbewußt und hörbar zu vertreten.