Pankow ist in weiten Teilen Baustelle. Lücken werden mit Häusern gefüllt, Straßen- und Gehwege erneuert, Spielplätze saniert, Schulen gebaut. Über Supermärkten entstehen Wohnungen. Neue Radwege werden angelegt. Die Autobahn wird runderneuert. Mauerpark und Schlosspark Buch wurden und werden hier erweitert und dort grundsaniert. Die Heidekrautbahn verbindet uns bald mit dem Umland. Das alles ist überfällig, weil zulange gespart werden musste. Nun passiert viel auf einmal und trotzdem immer noch zu wenig, gemessen an dem, was notwendig wäre.

Das spiegelt sich auch darin wieder, dass die Einen sich über die vielen Baustellen beschweren, über wegfallende Parkplätze, Verschattungen und Lärmbelästigungen, die Anderen aber über die fehlenden Sanierungen oder Lücken in der Infrastruktur und darüber, dass alles viel schneller gehen muss. Jede Wahrnehmung hat für sich genommen ihre Berechtigung.

Das gilt auch für die Konflikte rund um den Wohnungsbau. Schnell, viel und bezahlbar Bauen, anders und behutsamer bauen, ökologischer und unter Berücksichtigung des Klimaschutzes und im Respekt vor dem Bestehenden bauen, die Bürger:innen einbeziehen. Diese Ziele und Anforderungen miteinander angemessen abzuwägen ist eine anspruchsvolle Aufgabe, und auch meine Aufgabe.

Die Sicherung der Kita- und Schulplatzversorgung hat dabei traditionell höchste Priorität in Pankow, wie auch das unverzichtbare Mitwachsen der grünen, der verkehrlichen und kulturellen Infrastruktur.Pankow hat inzwischen 410.000 Bewohner:innen, die aus allen Ecken der Welt hier ihr zuhause gefunden haben. Wir wachsen weiter in fast allen Ortsteilen. Denn bei allen Wachstumschmerzen  und jenseits aller Klischees erneuert Pankow täglich seinen Ruf als besonders lebenswerter Teil von Berlin. Gründerzeitliche Altbauquartiere, Bauhaus, serieller Wohnungsbau der DDR, Dörfer – das alles, durchzogen von viel Grün. Zentrum und ländliche Refugien, all das ist Pankow. Es liegt mir am Herzen.