Arbeitsweise im beraterischen Kontext

In unterschiedlichen Ausprägungen spielen je nach Beratungsauftrag und Beratungskontext folgende Aspekte eine wesentliche Rolle:

Systemischer Blick

Betrachtet wird nicht nur das individuelle Problem einer Person oder eines Teams, sondern das gesamte „System“, in dem sie sich bewegen, relevante Beziehungen, Kommunikationsmuster und Strukturen, die das Thema beeinflussen könnten. Analog gilt für Organisationen, dass nicht nur einzelne Abteilungen, Teams oder Personen isoliert betrachtet werden, sondern die Organisation als Ganzes mit ihren internen Beziehungen, Strukturen und Prozessen. Dabei wird untersucht, wie diese Elemente miteinander interagieren und wie sie das Thema  oder die Herausforderung beeinflussen. Die Beratung zielt darauf ab, das Zusammenspiel von Führung, Kommunikation, Arbeitsabläufen und Unternehmenskultur zu verstehen, um nachhaltige Veränderungen anzustoßen. So wird das größere Organisationsgefüge berücksichtigt, anstatt sich auf einzelne Symptome zu konzentrieren.

Ressourcenorientierung

Statt sich auf Defizite zu konzentrieren, geht es darum, die vorhandenen Stärken und Ressourcen des Systems (z.B. einer Organisation, Familie oder eines Teams) zu erkennen und nutzbar zu machen. Der Fokus liegt auf dem, was bereits funktioniert und was weiter ausgebaut werden kann.

Fragen statt Ratschläge

Es geht um Fragen, die die Klienten dazu anregen, ihre Perspektive zu wechseln und eigene Lösungen zu entwickeln. Das Ziel ist, neue Sichtweisen auf das Problem und auf die eigenen Handlungsmöglichkeiten zu eröffnen. Diese Art von „Reflexion“ führt oft dazu, dass sich neue Handlungsoptionen zeigen.

Hypothesenbildung

Systemische Beratung entwickelt Hypothesen darüber, wie ein Problem im Kontext des Systems entstanden ist und wie es aufrechterhalten wird. Diese Hypothesen dienen als Grundlage für die Arbeit, werden aber ständig überprüft und angepasst, wenn neue Informationen hinzukommen.

Zirkuläres Denken

Statt nach linearen Ursache-Wirkung-Ketten zu suchen, versteht die systemische Beratung Wechselwirkungen als „zirkulär“. Das bedeutet, dass es nicht nur einen Verursacher des Problems gibt, sondern alle Beteiligten das Problem und dessen Lösung mitgestalten. So entstehen komplexe Wechselwirkungen, die berücksichtigt werden müssen.

Wertschätzung

Systemische Beratung arbeitet mit einer wertschätzenden Haltung. Sie bewertet nicht, sondern versucht, die Perspektive aller Beteiligten zu verstehen und als relevant anzuerkennen.

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Lösungsfokussierung

Der Blick richtet sich nicht primär auf das Problem, sondern auf mögliche Lösungen und zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten. Die Frage „Was muss anders sein, damit das Problem nicht mehr besteht?“ spielt eine zentrale Rolle.

Veränderung durch kleine Schritte

Oft wird in kleinen, pragmatischen Schritten gearbeitet. Die Beratung setzt auf Veränderungsimpulse, die der Klient oder das Klientensystem selbstständig weiterentwickeln kann. Ziel ist es, dass das System bzw. der Klient seine eigene Dynamik verändert und sich an neue Herausforderungen anpassen kann.